Schlagwort-Archiv: Kurzgeschichte

„In Schworni“

Mein Umzug nach Schworni kam für viele unvermittelt. Für mich weniger, als für meine Familie. 
Es war der Tag auf dem Balkon, recht heiß, vermutlich Juli oder einer dieser pervers geheizten Juni-Tagen, die wir in den letzten Jahren häufig hatten, als ich entschied: Schluss. Schluss damit. Aus und Vorbei mit dem Kauern auf dem dummen Kniestuhl, der meinen Rücken stützen und die Hüfte stärken sollte, finito mit dem pacmanhaften Mampf von Medis Schrägstrich Vitaminen, basta mit den Pilatesposen und dem Mittagsstretching. Es war Zeit. Sich klarzumachen nämlich, dass es so nicht weiter ging. Da war dieser kleine ferne Schauer, der in meiner Lendengegend saß, was mein Geistiger-Gesundheitsberater (wohl ein Psychologe?) als klassisch freudsch einstufte, wenn man mich fragt aber einfach nur Hormonstau war.